Es gibt heute sehr wenige Gebiete in Afrika, die noch nicht erforscht und von der modernen Welt stark beeinflusst worden sind. Das Omo-Delta gehört zu jenen Regionen, die erst in den letzten Jahrzehnten zum Teil nur mit Pisten erschlossen worden sind. In diesem Gebiet leben verschiedene ursprüngliche Völker, die ihre Tradition und Kultur bis in die heutige Zeit bewahren konnten.
Eine Expeditionsreise bringt uns in die ursprünglichste Region des Afrikanischen Kontinentes - westlich und östlich des Omo Flusses. Hier begegnen wir einmaligen und faszinierenden Ethnien, wie den Surma, Bume, Bodi, Hamar und anderen.
Alljährlich nach der Erntezeit finden Donga Kämpfe zwischen den Nachbardörfern der Surma statt. Junge Krieger kämpfen mit Stöcken, um die Anerkennung der Mädchen und der Dorfbewohner zu erlangen. Den Sieger erwarten keine Reichtümer, dafür aber ist ihm die lebenslange Anerkennung des ganzen Dorfes sicher.
Nach der Überquerung des Omo Flusses begegnen wir auf der Ost Seite einer Vielzahl von Stämmen.
Äußerst interessant ist der Initiationsritus des Bullensprungs bei dem Stamm der Hamar. Als Sprung in die Welt der Erwachsenen besteht der „Bullensprung“ darin, über die Rücken ausgewachsener Rinder hinwegzulaufen, ohne zu stürzen. Mit großer Wahrscheinlichkeit, können wir an dieser faszinierenden Zeremonie beiwohnen.
01. Tag: Flug nach Addis Ababa
Flug in die Hauptstadt Äthiopiens
02. Tag: Addis Ababa
Ankunft am Morgen. Einreiseformalitäten und Abflug nach Jimma. Die Stadt war einst Hauptstadt der Region Kaffa. Der nördliche Stadtteil war bis ins späte 19. Jh. die Hauptstadt des Königreichs Oromo. Heutzutage sind die Strassen der Hauptstraße von mit Kaffee beladenen LKW‘s gesäumt. Am Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang und besichtigen den Palast des einstigen Königs von Jimma. Danach fahren wir weiter in Richtung Westen nach Bonga. In der Umgebung des Ortes befinden sich die letzten großen zusammenhängenden Bergnebel- & Wildkaffeewälder Äthiopiens.
03.- 05 .Tag: Von Jimma über Mizam Teferi nach Kibish
Grüne weite Getreidefelder und Flusstäler prägen die Landschaft.
Auf den fruchtbaren Talböden wird in erster Linie Ackerbau betrieben. Hier sind Teff-, Hirse-, Gerste- und Maisfelder sowie traditionelle Kaffeepflanzungen zu sehen. Der Kaffee stammt ursprünglich aus West-Äthiopien und wurde in den Jemen gebracht, wo ihn die Türken entdeckten und für dessen Verbreitung in Europa sorgten.
Die aus Holz und Lehm gebauten, strohbedeckten Rundhütten der Einheimischen liegen malerisch in einer ursprünglichen, von großen Tälern durchzogenen Landschaft.
Unterwegs besuchen wir die ersten interessanten Dörfer der Menit und Zelmamo.
Im laufe des Tages durchqueren wir weite Savannenlandschaften und kommen im Surma Land an. Hier erleben wir den ersten intensiven Kontakt mit dem für seine Kriegskunst bekannten Stamm. Ähnlich wie die Mursi schmücken sich auch die Surma-Frauen mit Tellerlippen, die hier oft eine Trapezform haben. Die Männer bemalen ihre Körper kunstvoll mit weißer Kalkfarbe. Sie sind seit vielen Jahren mit dem Stamm der Bume verfeindet.
Wir schlagen ein Camp an dem wunderschönen Kibish Fluss auf. Die Flächen abseits des Flusses sind von Buschland und Kurzgrassteppe bewachsen. Auf dem fruchtbaren Weideland hüten die Männer ihre Rinderherden.
Unser Guide findet vor Ort heraus, wo in der Gegend ggf. Donga Kämpfe noch stattfinden. Es ist schwer geworden die Donga Kämpfe zu sehen, da die Äthiopische Regierung in den letzten Jahren die Kämpfe verboten hat.
Die Surma wollen aber nach wie vor an ihrer uralten Tradition festhalten. Durch unsere engen Kontakte zu den Einheimischen, haben wir die größte Chance ein fantastisches Donga Ritual zu sehen.
Bei den Kämpfen treten Männer paarweise gegeneinander an. Mit den 2m langen Holzstöcken versuchen sie den Gegner kampfunfähig zu machen. Dabei kommen immer wieder Verletzungen wie Platzwunden, aber auch Knochenbrüche vor.Den Sieger erwarten keine Reichtümer, dafür aber ist ihm die lebenslange Anerkennung des ganzen Dorfes sicher.
In diesen Tagen erleben wir die Surma live. Neugierig wie sie sind, kommen die Surma mit Sicherheit auch bei uns im Camp vorbei.
Es bleibt uns genügend Zeit um mit Hilfe eines Dolmetschers ausführliche Informationen über das alltägliche Leben der Surma Männer und Frauen zu erhalten. Hier erleben wir das wirklich ursprüngliche Afrika, dass woanders nicht mehr anzutreffen ist.
06. Tag Von Kibish über Nyangatom nach Karo
Zeitige Abfahrt durch den Omo-Nationalpark mit seiner faszinierenden Flora und Fauna. Der 1959 als erster Nationalpark Äthiopiens gegründete Park beherbergt eine dichte Tierpopulation. Mit etwas Glück können wir Büffel, Gazellen und auch Elefanten sehen.
Zu Mittag sollten wir im Dorf der Nyangatom am südlichen Ende des N.P. ankommen. Bekannt auch als Bume, lebt der Stamm als Halbnomaden von Ackerbau und Viehzucht. Neben Sorghum, Mais und Soja pflanzen sie auch Tabak an. Von besonderer Bedeutung sind für sie ihre Zeburinder. Neben diesen halten sie auch Kleinvieh und Esel, welche vorrangig als Lasttiere bei den Wanderungen von den Regenzeit-zu den Trockenzeit-Weiden dienen.
Hier werden wir die Lebensweise dieser faszinierenden ethnischen Minderheit bewundern.
Weiterfahrt zum Stamm der Karos der heute nur noch ca. 3.000 Mitglieder zählt. Diese ethnische Gruppe ist unter anderem für ihre extravaganten Frisuren, ihre Körpernarben und die Körperbemalung mit Naturfarben bekannt. Letztere zeigt durch das verwendete Muster,dass ein Krieger im Kampf gegen einen Feind oder ein Tier tapfer war. Auch die Verwendung von Kreide für ihre Körperbemalung ist bei den Karos weit verbreitet. Wir werden an diesem traumhaften Ort mit Blick auf den Omo-Fluss campen und etwas über das tägliche Leben dieses abgelegenen Stammes erfahren.
07. Tag: Von Karo über Dasanech nach Turmi
Abfahrt von Karo mit Halt bei den Dasanech, einer kuschitische Volksgruppe, die in Teilen Äthiopiens, Kenia und dem Südsudan lebt.
Bei Ankunft in Turmi sind wir im Land der Hamar. Bei Ankunft in Turmi sind wir im Land der Hamar. Diese bilden zahlenmäßig die größte Ethnie der Region, die in kleinen Dorfgemeinschaften leben. Die Frauen tragen traditionelle Lederröcke, mit Perlen und Metallringen geschmückt. Arm- und Beinreifen aus Zink- und Silberlegierung dienen ihnen als Schmuck und als Musikinstrument. Der Körper und die Haare werden mit einer Mixtur aus Butter, Kalk und Ockerfarbe eingerieben, der Hals wird mit zusammengeschweißten metallenen Ringen und Perlen hervorgehoben. Die Männer der Hamar beherrschen die hohe Kunst der komplizierten Haarfrisur.
Im Sommer nach der Erntezeit findet der Initiationsritus des Bullensprungs statt. Als Sprung in die Welt der Erwachsenen besteht der Bullensprung darin, über die Rücken ausgewachsener Rinder hinwegzulaufen, ohne zu stürzen. Den Auftakt zur eigentlichen Zeremonie bildet ddie Auspeitschung der Frauen. Wenn wir Glück haben, gibt es in der Gegend eine Zeremonie mit dem berühmten Bullensprung, en der wir teilnehmen können.
8. – 9. Tag Bodi und Mursi
An beiden Tagen werden wir die Stämme der Mursi und Bodi kennenlernen. Sie sind Nachbarn im Tal des Omo Flusses. Auf den Feldern bestellen Frauen hautsächlich Sorgum. Rinder haben für die jungen Männer eine große Bedeutung, nicht nur als Milch und Blut Lieferant, sondern hauptsächlich als Brautpreis und Statussymbol. Die Frauen der Mursi sind wegen ihres einmaligen und ungewöhnlichen Schmucks bekannt. Mädchen wird ein Loch in die Unterlippe gebohrt, ähnlich wie für Ohrringe. Dieses Loch wird immer stärker gedehnt bis sie als junge Frauen einen Unterlippenteller von bis zu 20 cm Durchmesser einspannen können. Abgesehen vom Schönheitsideal und Erkennungsmerkmal der Zugehörigkeit zum Mursi Stamm bringt ein großer Lippenteller der Familie des Mädchens. bei der Heirat, einen hohen Brautpreis in Form von vielen Rindern ein.
Die Bodi stehen im Schatten ihrer bekannten Nachbarn, der Mursi. Allerdings besitzen sie eine Tradition die einmalig unter den Völkern am Omo ist. Einmal im Jahr veranstalten sie einen seltsamen Wettbewerb. Es geht darum wer den dicksten Bauchumfang hat. Zur Vorbereitung auf den Wettbewerb trinken junge Männer so viel warmes Rinderblut und Kuhmilch wie möglich. Der Dickste, darf sich die schönste Frau des Dorfes als Braut aussuchen.
Übernachtung im Camp am Hana Fluß.
10. Tag: Arba Minch
Auf dem Weg von Jinka nach Arbaminch werden wir ein typisches Konso-Dorf besuchen.
Dort werden wir mehr über die Konso Kultur, spezielle Hütten-Architektur und ihren Totenkult erfahren. Dem großen afrikanischen Grabenbruch "Rift Valley" folgend, fahren wir an einer Seenkette vorbei, zurück in Richtung Hauptstadt. Unterwegs besuchen wir noch ein Dorze und Wlayeta Dorf und bewundern die Schönheit der üppigen Vegetation.
11. Tag: Von Arba Minch nach Addis Ababa
Die letzte Etappe der Reise führt nach Addis Ababa. Als Sehenswürdigkeit auf der Strecke besuchen wir die 700 Jahre alte mystische archäologische Stätte der Tiya Stelen (UNESCO Weltkulturerbe).
Die Stätte umfasst 36 Monumente, darunter 32 mit größtenteils nicht entzifferten Symbolen versehene Stelen. Die UNESCO beschreibt sie als 'die Überreste einer alten äthiopischen Kultur, deren genaues Alter noch nicht ermittelt werden konnte.'Nicht weit entfernt liegt Melka Kuntur mit seinen steinzeitlichen Funden. Abends Teilnahme am traditionellen Abendessen. Kurz vor Mitternacht Transfer zum Flughafen für den Flug nach Europa
12. Tag: Frühmorgens Ankunft am Heimatflughafen
ab / bis Addis Ababa
ab 3.575 Euro pro Person
EZ Zuschlag: 485 Euro
Weitere Termine nach Vereinbarung
Individualreisen ab 1 Person auf Anfrage
Eingeschlossene Leistungen:
Deutsche Reiseleitung (Dr. Mag. Robert C. Schmid)
Lokale englischsprechende Begleitung
Koch
Übernachtung in Hotels im Doppelzimmer bzw. in 2-Personenzelten
Zelte, Kochausrüstung
Vollverpflegung
Alle angegebenen Transfers und Servicegebühren
Nicht eingeschlossen:
internationale und inländische Flüge
Reiseversicherungen
Nicht genannte Mahlzeiten und Getränke, Persönliche Ausgaben
Trinkgelder
Zusatzkosten für Fotos und Videos
Diese Reise hat Expeditionscharakter. Es kann zu Programmumstellungen, Verzögerungen und/oder Routenänderungen kommen – bedingt durch Flugverzögerungen, organisatorische Schwierigkeiten, nicht vorhersehbare Ereignisse oder sonstige Faktoren. Teilnehmer an dieser Reise sollten Pioniergeist mitbringen, sich einfachsten Verhältnissen sowie den lokalen Umständen anpassen können. Das bedeutet, dass der Routenverlauf und einige Übernachtungsorte mit Rücksicht auf die Gegebenheiten vor Ort flexibel gehalten werden müssen. Wir bitten Sie, gegebenenfalls in schwierigen Situationen Geduld, Verständnis und Toleranz zu üben. Auch Gemeinschaftsgeist, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft während des Zeltens werden erwartet.